Die besten Zahlen in den laufenden Playoffs 2025 sind bisher bei der Live-Übertragung der 7. Viertelfinalpartie zwischen dem SC Bern und dem HC Fribourg-Gottéron erreicht worden. Bei den frei empfangbaren TV-Stationen TV24, 3+, Léman Bleu, La Télé, Tele Bielingue und Teleticino sowie auf den beiden Pay-Sendern MySports EINS und MySports UN hatten durchschnittlich während der ganzen Dauer der Partie gemäss vorläufigen Zahlen etwa 200'000 Fans zugeschaltet. Knapp zwei Drittel davon in der Deutschschweiz und knapp ein Drittel in der Romandie.
Die durchschnittliche Quote bei den insgesamt sieben im frei empfangbaren Fernsehen von den Privat-Stationen übertragenen Viertelfinalpartien betrug gerundet 90'000 Zusehende in der Deutschschweiz und 30'000 im Welschland. Was im Vergleich zum Vorjahr in der Deutschschweiz einem Plus von ungefähr 50 und in der Westschweiz sogar von über 70 Prozent entspricht.
Die Live-Rechte im frei empfangbaren Fernsehen sind in der National League – im Gegensatz zur höchsten Liga im Fussball – seit 2022 exklusiv bei privaten Stationen. Es ist das erste Mal, dass eine Profiliga in der Schweiz ganz auf Live-Bilder beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen (SRF) verzichtet. Es ist ein Wagnis. Denn noch immer gilt im nationalen Sport: Leutschenbach (SRF) überträgt live, also sind wir. Und sonst nicht.
Der Bezahlsender MySports (gehört Sunrise) bezahlt für die Live-Rechte pro Saison rund 30 Millionen und ist vertraglich verpflichtet, Live-Bilder auch im frei empfangbaren Fernsehen zugänglich zu machen. Diese werden seit 2022 erstmals nicht mehr vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen (SRF), sondern von einem Verbund von privaten Stationen in allen drei Sprachregionen ausgestrahlt.
Die NL-Klubmanager verfolgen die TV-Quoten während der Playoffs mit Argusaugen. Nach wie vor ist die Reichweite der TV-Bilder im frei empfangbaren Fernsehen ein «heiliger Wert». Davon hängen zu einem Teil die Vermarktungsmöglichkeiten ab. Eine Profiliga wie die National League ist auf die Sichtbarkeit im frei empfangbaren Fernsehen existenziell angewiesen.
Die Bedenken waren beim neuen, seit 2022 laufenden Fünfjahres-TV-Vertrag erheblich, dass die privaten Stationen bei den Live-Bildern bei weitem nicht die Reichweite des öffentlich-rechtlichen Fernsehens erreichen würden. Anders als heute die privaten Stationen, hat SRF während der Qualifikation in der Deutschschweiz keine Livespiele gezeigt. Deshalb sind Reichweite-Vergleiche nur bei Playoff-Partien möglich.
Als «Schallmauer» gilt in der Deutschschweiz, im wichtigsten Markt, eine Reichweite von rund 100'000 Menschen vor den Bildschirmen. Dieser Wert ist nun von den privaten Stationen im Viertelfinal in einem zunehmend schwierigeren TV-Markt erstmals annähernd erreicht worden. Das Management der National League befasst sich intensiv mit den TV-Quoten und lässt auf Anfrage ausrichten, in den soeben abgeschlossenen Viertelfinals seien erstmals ähnliche Reichweiten wie vor 2022 bei den Playoff-Live-Spielen auf SRF registriert worden. Die privaten TV-Stationen also im Hockey erstmals annähernd auf Augenhöhe mit Leutschenbach.
Auch beim Bezahlsender MySports wird eine erfreuliche Entwicklung gemeldet. Zahlen werden jedoch keine veröffentlicht. Nach wie vor ist es bei weitem noch nicht möglich, die Kosten für die Rechte und die Produktion in der Höhe von annähernd 50 Millionen Franken pro Saison auch nur annähernd über Abo- und Werbeeinnahmen zu refinanzieren. Der deutschsprachige TV-Markt in der Schweiz ist begrenzt und dürfte lediglich etwa dem Grossraum München entsprechen.
Im Sommer beginnen bereits die Ausschreibungen für die medialen Rechte ab der Saison 2027/28. Ob diese Rechte noch einmal für 30 Millionen verkauft werden können, ist ungewiss und wer mitbieten wird offen. Ein SRF-Comeback ist nicht ausgeschlossen. Die frei empfangbaren privaten TV-Stationen werden Leutschenbach inzwischen im «Kampf» um die Live-Bilder im Hockey erstmals mehr oder weniger auf Augenhöhe herausfordern.
Die einzigen nicht ungenügenden sind Schwarz und Suri.